Sonntag, 15. Januar 2012

Les Juliannes im Winter II


Da hängt der rosa Knoblauch von Lautrec von der Decke. Unser Wintervorrat. Einzigartig aromatisch.

Während das Kaminfeuer fröhlich knackt und prasselt, machen wir es uns mit dem Roten und etwas Käse gemütlich; Brot backen wir oft selbst, auf einer Steinplatte im Gasofen- demnächst im originalen, 300 Jahre alten Steinbackofen, einer Kuppelkonstruktion am Stall (und dann gibt´s auch die Steinofen-Pizza!).

Die Bienenwachskerzen leuchten und geben ihren Duft und ihre Wärme ab.
Ich fertige sie aus den Wabenplatten vom Imker sowie aus den Bienenwachsklumpen, die ich dann im Wasserbad einschmelze und, mit einem Baumwolldocht versehen, in Formen gieße. Brennt lange und ist einfach Natur.

Das Heu haben wir in Rundballen eingebracht. Der Nachbar mäht das und behält sich seinen Teil für die Schafe. Er weiß, daß das unbehandelte Naturwiesenheu von Les Juliannes auch nicht mehr alltäglich ist.
Die Pferde sind nun im Stall. Die alte „Grange“ aus Naturstein beschert auch Ihnen ein Wohlfühl-Klima. Für die Fünfe haben wir diesen Gruppenstall mit einem kleinen Auslauf mit Unterstellmöglichkeit unter dem Lebensbaum geschaffen.


Sobald die Regen/Sturm-phasen vorbei sind, stellen wir die Pferde wieder raus aufs Terrain; wir betreiben augenblicklich Koppelwirtschaft mit 8 Wechselweiden: durch die Hanglage mit der guten Durchwurzelung der Wildkräuter- und Gräser sowie des, mitunter felsigen Untergrundes, gibt es ausreichend Stabilität für den Boden. 

Die Pferdeäpfel sammeln wir weitgehend ab; sie kommen auf den Misthaufen- demnächst als Biomasse in das BHKW.

Ja, die Heizung: Die Ölzentralheizung schläft momentan, wir haben immerhin rd. 500 m² Wohnfläche auf mehreren Etagen…
Die – strombetriebenen- Boiler geben uns immer warmes Wasser zum Duschen.
Hier hilft uns zukünftig auch das Blockheizkraftwerk, betrieben aus der Biomasse, Holzabfällen, Mist etc.- wir wollen ja autark sein.
Die im EG vorhandene Fussbodenheizung ist ebenfalls inaktiv - wer braucht das auch? – So wärmen uns zwei der vier Kamine des Haupthaus-Komplexes, das haben die „Urbewohner“ gut durchdacht und damit Generation um Generation gelebt. 



Das Holz holen wir nebenan, sind ca. 500 m bis zu den Wäldern ringsum, alte Eichen, Fichten, Kiefern, Kastanien, wir nehmen nur die Bäume, die kein Leben mehr haben und die, welche der Nachbar in „seinem“ Fichtenwald nach dem Holzeinschlag übriggelassen hat (habe mit ihm gesprochen, er braucht´s nicht…) Für uns und unsere Gäste ist das, was ein Wald auf rd. 80 Hektar hergibt, völlig ausreichend zum Heizen- und mehr.
Mit der Hand vorgesägt im Wald und dann in die kleine Scheune transportiert, dort ofengerecht gesägt und gespalten.

Es gibt noch einige vorbereitende „Arbeiten“ vor dem Winter, das Laub der Bäume (fressen mitunter die Pferde)  aus den Dachrinnen, nebst dem Moos, aus den Abläufen und Kanälen holen, das in beträchtlichen Massen ankommende Regenwasser richtig zu kanalisieren, denn wir haben Hanglage. Gottseidank haben die Vorbewohner ein ausgeklügeltes Ablaufsystem mit Zisternen, Rohrverbindungen geschaffen, es waren nur kleine Verbesserungsarbeiten notwendig. Dann sind die Wasserzuläufe auf Frostsicherheit zu kontrollieren; und: sind die Dächer alle dicht?
Schnee ist nicht allzu häufig. Ich werde mir ein paar Schneeschuhe holen. Langlaufskier haben wir ja. Die Dächer sind „schneesicher“ konstruiert, auch von der Reithalle, schließlich sind wir im Mittelgebirge, wenn auch im „Südfranzösischen“!

Was gibt es sonst noch zu sagen? Rund vier Wochen Regenwetter im Dezember, trotzdem hell; lichte Aufheiterungen erfreuen das Gemüt, geben uns die Chance, Holz hereinzuholen und den Pferden die Gelegenheit, über die Weiden zu galoppieren.

Und jetzt freuen wir uns auf den Schnee und nutzen die kurzen Tage und langen Abende zum Kräfte sammeln, Philosophieren, am Buch und am Marketing zu arbeiten, der Intuition und den Gedanken freien Lauf zu lassen...

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