Sonntag, 31. Juli 2011

Und jeden Tag Neues...

Ein wundervoller Maulbeerbaum grüßt uns am Eingang zum Haus, seine leckeren, roten Früchtchen laden ein...
Und die alten Griechen kannten ihn: 
Der Maulbeerbaum war dem Gott Pan geweiht, und er galt bei den Griechen als Symbol der Klugheit. Plinius nennt ihn "sapientissima arborum", den klügsten aller Bäume, angeblich, weil die Blätter erst dann treiben, wenn keine Kälte mehr zu erwarten ist. 

Immer wieder streife ich um unser neues Heim, die Kamera dabei, die Sinne hellwach; ein Baum, der um unsere Terrasse "herumwächst" und der dem "Terrassenzimmer", das wir gerade renovieren (und das Gästen, die einen Kurzaufenthalt planen, ein freundlich-ruhiges Ambiente bieten wird), einen natürlich-urwüchsigen Charme verleiht,  ist die "Kornelkirsche".

Seit dem Altertum bekannt und genutzt, ist sie ein äußerst wertvoller Begleiter von Mensch und Tier. Sie  dient als Bienenweide im zeitigen Frühling und erfreut die Vögel mit ihren reifen Früchten. - Und mich!

Samstag, 23. Juli 2011

Heute gibt´s Zucchini

Sie reifen heran, direkt am Misthaufen - prächtig. Nebenan die Kürbisse.
Bin bei diesen Zucchini noch am überlegen, ob es Wassermelonen sind - sie schmecken allerdings wie Zucchini. Vielleicht hat ja eine intime Verbindung mit einem Kürbis (oder einer Melone?) stattgefunden.



Jedenfalls: In Scheiben geschnitten, mit Olivenöl gebraten, ein bisschen Thymian, s. Bild 2 dazu, Baguette oder die köstlichen neuen Kartöffelchen aus dem Garten, ein Rosé aus dem Languedoc (der Sandwein) und dann genießen...

Sonntag, 17. Juli 2011

Voilà - les pomme de terres


Die ersten Kartoffeln habe ich gestern geerntet- und heute ist ein Regentag.
Was freuen sich die Pflaumen, MIrabellen, Tomaten, Äpfel, Brombeeren Feigen, Kürbisse, Zucchini, Rosen, die Kräuter, die Bäume, welche nach Wasser lechzten und mein kleines, zartes Blutzwetschgen-Bäumchen, das ich aus Deutschland mitbrachte und das sich hier nun offenbar sauwohl fühlt... Überhaupt - die ganze Natur strahlt im feuchten Glanz.
Und was empfinde ich, der ich nun hier verweilen darf, im üppigen Süden, dauerhaft, gegenüber demjenigen, den jedes Jahr vierzehntägige Sonnenschein-Sehnsucht hierher trieb und die Erfordernisse der gepressten Welt ebenso wieder zurück? -
Ich bin dankbar.


Sonntag, 10. Juli 2011

Permakultur in Südfrankreich

Kannten die Katharer bereits die Permakultur? Während mir die südliche Sonne auf den Kopf scheint, streife ich mit meiner Kamera und meinen Sinnen durch die nun von anhaltender Trockenheit geprägte Landschaft unserer Domaine Les Juliannes. Ich betrachte die Kartoffelgewächse, 
die unauffällig im wilden Teil des Gartens zwischen Disteln, Gänsefuß und weiteren Pflanzen gedeihen und denke an die alten Kulturen in Südamerika, die „Permakultur“ lebten und leben. Alles gedeiht miteinander, der eine gibt, der andere nimmt; sie partizipieren voneinander. Die hochgeschossenen und nun von mir gesensten Pflanzen lassen die Knollen nicht vertrocknen, sie spendeten ihnen Schatten und nun: Nahrung als Gründüngung.


Mein Blick schweift zu den geliebten Tomaten sowie den Chilis. Alle reifen in Nachbarschaft mit Thymian, Oregano und Vogelmiere prächtig heran. Die Blutlaus kostete mich Nerven, doch meine frisch rekrutierten Mitarbeiter, die Marienkäfer, Wanzen und Wespen helfen mir und den Tomaten so, wie man es sich als Chef nur wünschen kann. 


Muß mir wohl noch Gedanken hinsichtlich des bedingungslosen Grundeinkommens für sie machen… . Vielleicht half auch die alte Methode, gleiches mit gleichem (eigentlich zu heilen…) hier: zu „bekämpfen“. Man nehme: Einige mit Lauskolonien befallene Blätter, verbrenne diese mit Reisig zu Asche, löse dann alles in Regenwasser, lasse es ziehen und gieße es über die Pflanzen. Das Gedächtnis der toten Läuse überträgt sich und sagt den anderen: „Geht“! Bewundernd streift mein Blick die blühende Petersilie (ich will die Samen, für´s nächste Jahr) mit den Insekten, die sich dort tummeln. Der Staudensellerie ist über einen Meter hochgeschossen und dann verließen ihn die Kräfte… Nun: Er blüht und nach dem nächsten Regen wird´s wieder.
Währenddessen sind unsere vierbeinigen Kameraden, die Pferde, unersättlich, wie immer.

Der Löwenzahn war wieder sehr hochgeschossen, die Gräser auch, sodaß wir die Herde über einen kleinen Abschnitt weiden lassen. Die Ergebnisse, die „Crottins“ (heißen hier so) sammeln wir teils ab, teils bleiben sie liegen und werden verteilt  als Naturdung.
Die Erdbeeren machen mir etwas Sorgen. Ich habe sie an halbschattige Standorte gesetzt, dort, wo bereits (Wald)-Erdbeersträucher waren und sie mögen die Nachbarschaft zur Königskerze, der Schafgarbe, des Johanniskrautes und der diversen Minzearten. 

Nur: Die Früchte! Erst war es  zu trocken, dann kamen die Nacktschnecken, nun ist´s wieder zu trocken. Alors, nächstes Jahr wird der Herr Igel einbestellt.
Ich schlendere noch kurz zum Misthaufen, die regelrecht wuchernden Kürbisse 

und herrlichen Zucchini zu beobachten. Auch einige, von mir eher achtlos verteilte Kürbissamen, die ich in kleine Erdmulden hier und dort gelegt habe, wachsen nun in Gemeinschaft mit der Vogelmiere heran. 

Noch ein sehnsuchtsvoller Blick zu den Mirabellen und Pflaumen, die mir purpur-leuchtend entgegenstrahlen: Diese Woche wird geerntet!



Freitag, 8. Juli 2011

Gentechnik- heute schon Vergangenheit!

Der Anfang vom Ende der Agrogentechnik
Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstitut München,
der Weg ist frei: Das EU-Parlament stimmte am Dienstag einem Gesetzesvorschlag zu, demnach die EU-Staaten gentechnisch manipulierte Pflanzen verbieten können sollen. Der umfangreiche Protest vieler Verbraucherinnen und Verbraucher für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Deutschland und Europa hat zu einem Etappensieg geführt. Der ursprüngliche Plan nationale Anbauverbote umzusetzen, war eine Mogelpackung, die lediglich die Zulassung neuer Genpflanzen in Europa erleichtern sollte. Viele tausend Menschen haben sich an unserer Protestaktion „Gentechnik-Durchmarsch stoppen“ beteiligt und Nachbesserungen gefordert.


Abgestimmt haben die Abgeordneten nun über einen Entwurf mit wesentlichen Änderungen: Zur Durchsetzung nationaler Anbauverbote können künftig auch Umweltschutzgründe, volkswirtschaftliche Kosten (sozioökonomische Gründe) und wissenschaftliche Unsicherheiten angeführt werden. Gleichzeitig hat das Parlament die Einführung strikter Haftungsregeln gefordert. Landwirte dürfen nicht länger die Zeche zahlen, obwohl sie den Genpflanzen-Anbau ablehnen.
Die Mehrheit der Bäuerinnen und Bauern sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland und Europa wollen keine Gentechnik auf ihren Äckern und Tellern. Jetzt ist Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gefragt. Denn die Mitgliedstaaten müssen dem Beschluss noch zustimmen und Deutschland hat die Chance in die richtige Richtung zu weisen. Eine gute Gelegenheit für Ministerin Aigner, die Anti-Gentechnik-Position der CSU ihren Wählerinnen und Wählern auch einmal öffentlich zu demonstrieren.
 (Quelle: Umweltinstitut München, 08.11.2011)
Nennen wir es mal einen Erfolg- denn bei den Lobbyisten, der Finanz-und Politmacht auf der Gegenseite braucht es schon starke Energien, um diese Umweltvergiftung zu stoppen.