Donnerstag, 30. April 2015

Pressemitteilung der La Source - Naturacademie

Pressemitteilung der La Source - Naturacademie

Aufbruch – ein sehr persönlicher Bericht über eine 6-jährige
europäische Odyssee –
und das Wunder der Erkenntnisse

Mont-Roc/Frankreich, den 30.04.2015

Der Journalist Ralph West interviewt den Gründer der „La Source – Naturacademie – Ganzheitliches Wissen und Werte für Menschen“, Ralf Wendling.

Eine authentische Geschichte Mitten im Leben über Veränderung, Selbstverwirklichung, Hingabe – über Höhen und Tiefen einer außergewöhnlichen Lebensreise und die Beweggründe für die Gründung der La Source - Naturacademie.

R.West: Herr Wendling, was hat Sie bewogen, „aufzubrechen“ und vieles, von dem Sie glaubten, es wäre wichtig, hinter sich zu lassen?
R.Wendling: -lacht- Ein paar rosa Knoblauchzehen, ein paar blaue Kristalle – eine topographische Karte – und die Absicht, etwas zu ändern!
R.West: - Was Ihnen ja auch, das weiß ich, gelungen ist.
R.Wendling: Ja.

R.West: Ich muß hinzufügen, wir kennen uns einige Jahre – Sie haben mich immer wieder an Ihren Erlebnissen teilhaben lassen- mir Ihre Gefühle beschrieben…
R.Wendling: Oui - ich kann mich, Gott sei Dank, durch die Kraft meiner Bilder und Worte mitteilen.
R.West: Nun sind Sie ja keiner, der ins Klischee des „Aussteigers“ passt – Sie hatten alles geplant, geordnet – Sie hatten einen Business-Plan für Ihr Vorhaben…
R.Wendling: In der Tat, meine Partnerin Bettina Gebel und ich sind mit – wie wir meinten – ausgesprochen guter Vorbereitung nach Südfrankreich gegangen – und doch kam alles, wirklich Alles anders, als wir geplant hatten.
R.West: Von 100 auf buchstäblich „0“ in kurzer Zeit…
R.Wendling: - und ein zurück in die Zukunft – in Echtzeit!
Denn im wahrsten Sinn des Wortes wurden wir auf unseren Boden der Tatsachen zurückgeholt, auf unseren „Ground Zero“, allerdings ohne Sprengladung, doch ebenfalls sehr heftig – und sind, das darf ich sagen, als andere, als neue Menschen wieder gestartet – haben unser Leben, unser Sein auch tatsächlich selbst in die Hand genommen.

R.West: Da gab es das Wunder…
R.Wendling: - Die Wunder, die immer, wenn wirkliche Not herrschte, kamen; manches Mal auf leisen Sohlen, als versteckte Botschaften, mysteriöse Begegnungen, dann wieder haptisch, so wie die Story, die ich jetzt erzähle:
Wir, die 2 Pferde, 2 Hunde und die Katze waren nach unserem Abenteuer in einer Domaine im Süden (ein Anwesen, das wir gemietet hatten und das uns glauben ließ, alle Elemente hätten sich – wir schreiben das 21. Jahrhundert! – gegen uns verschworen):
Ein Kugelblitz-Einschlag mit Explosionen, Zerstörung der gesamten Elektrik, Fensterscheiben und Mauerwerk, Überschwemmungen im Haus und bei den Gästen, ein Baum, der das Dach der Scheune zerschlägt, unser Hannoveraner
(Pferd) im Pool, der dann kaputt ist, geborstene Trinkwasserleitungen, das Abwasser fließt wochenlang zurück ins Haus, ein Kaminbrand in der Nacht…) umgesiedelt und zwar nur mit einem Viehwagen und der Hilfe eines freundlichen Nachbarn, praktisch unter der gewaltsamen Zurücklassung all unseres Hab und Gutes in einer Hauruck-Aktion in die Einsamkeit der Berge des Aveyron.
Es war klirrender Frost, an diesem Winterabend, zur Weihnachtszeit, als ich die eingeschneite Dorfstrasse entlangging, um an einer Quelle Trinkwasser zu holen.
Ein alter Mann begegnete mir; ich empfand ihn als „Mann der Straße“ – er hatte 4 Hunde an einem Hüftgurt befestigt!
Wir grüßten uns freundlich, wechselten ein paar Worte – und in diesem Augenblick hatte ich die Eingebung: „Dem hilfst Du – den lädst Du ein!“ -
Man muss sich das vorstellen – wir hatten nur noch ein wenig trockenes Brot, etwas Käse, kaum noch Hundefutter – und ich wollte ihn einladen…!“

Seit diesem Zeitpunkt glaube ich übrigens an das „Gesetz der Anziehung“, von Rhonda Byrne in ihrem Bestseller „The Secret“ so anschaulich beschrieben – denn ich weiß: Es ist wahr!
Nun, Patrick (so heißt der Mann mit den 4 Hunden) erzählte mir, das er bis vor kurzem wirklich ein Mann der Straße, ein Obdachloser war, doch jetzt in einem kleinen Appartement, zu ebener Erde (es hat 16m² !) mit seinen Vierbeinern lebt.
Jedenfalls sprang ein Herzensfunke über – die Tatsache, dass ich ihn von Herzen einladen wollte, hatte bei ihm wiederum ein Gefühl ausgelöst – ohne Worte!
Am selben Abend läutete die Glocke unten an der Tür – ich lief hinunter – und fand eine Tüte voll mit Lebensmitteln, sowie einen Sack Hundefutter! – Das konnte doch nicht wahr sein…?!
Am nächsten Abend standen 2 Tüten an der Tür – und er winkte von der nächsten Ecke mir zu.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Martina & Stefan, ebenfalls 2 Herzensmenschen, die uns sehr halfen, kennen gelernt.
R.West: Und mit denen Sie, was ja gar nicht so sehr Ihrem bisherigen Verhalten entsprach, diese Gaben teilten…-
R.Wendling: Ich nahm quasi die Hälfte der Lebensmittel und trug sie am gleichen Abend zu Ihrem Häuschen im Wald, denn wir wussten, auch die beiden hatten sehr, sehr wenig…
R.West: Und es gab noch eine größere Überraschung…
R.Wendling: Oh ja, einen Tag darauf - ich schaue aus dem Fenster, wie so oft - folge ich meiner Intuition, einer Eingebung – zu unseren Pferden, die unweit des Hauses auf einer Koppel standen – und erblickte Patricks alten Renault – dann sah ich die Ladung Heuballen auf seinem riesigen Anhänger (in Frankreich sieht man die Größenverhältnisse, wie auch vieles andere auf den Straßen, nicht so eng…)
16 Ballen duftenden Öko-Heus, von einem Bauern, 20 km entfernt, hatte Patrick herangeschafft…
Un Cadeau“ – ein Geschenk, sagte er nur leise.

R.West: So etwas hatten Sie noch nie erlebt…
R.Wendling: Phantastisch – wir sind bis heute unendlich dankbar, vor allem, dieses „Geschenk“ wiederholte sich – er brachte noch einen Hänger voll…; stellen Sie sich das mal vor: Er selbst Sozialhilfeempfänger, lebt am Limit, gönnt sich nix – nur seinen Hunden… !
Ja, diese tiefe Dankbarkeit hatte ich vorher noch nie empfunden – ich konnte das gar nicht – dafür musste ich erst so tief runter, so demütig und „empfangsbereit“ werden…
- Und so sind Bettina und ich bis heute allen von tiefstem Herzen dankbar, die uns geholfen, die uns beschenkt, die uns etwas „kreditiert“ haben. Alles ist buchhalterisch genau erfasst – und auch wenn wir wissen, dass eine gute Tat vom Universum immer belohnt wird, immer, so vergessen wir das nicht – und geben zurück, was zurückzugeben- oder zu zahlen ist, so bald wir es vermögen. Im Kleinen tun wir das auch bereits.

R.West: Der Ort, von dem Sie hier berichten, wo sie zeitweise lebten, war für Sie auch der Ort der tief greifenden Veränderungen, der Wandlungen – wenn ich das richtig verstanden habe!?
R.Wendling: Ja, ich und wir bekamen Einsichten, Erkenntnisse, wir öffneten uns dafür, wir ließen das zu…- die unsere „Sicht der Dinge“ grundlegend veränderten.
Wir lernten, jeweils die 2 Seiten zu betrachten, wir lernten, zu vergeben, zu verzeihen, vor allem uns selbst – und uns dadurch von vielem, was uns im Leben hemmt, blockiert, zu befreien.
Wir lernten, jede, wirklich jede Hilfe anzunehmen, hinzuschauen, wenn uns eine Situation/ein Mensch begegnet – was bedeutet das „Jetzt“ für uns – getreu dem Motto: Sieh die gute, positive Seite daran!
Wir erfuhren, was Dankbarkeit ist und zu geben/zu nehmen – ohne etwas zu erwarten. Wir spürten, wie es ist, „fremd“ zu sein, beobachtet, nicht akzeptiert zu werden – und an diesem „Nullpunkt“ wurde ich (fälschlicherweise) wegen Holzdiebstahls angezeigt, man verdächtigte uns, auf Kosten anderer zu leben, wollte uns mit Hilfe der Gendarmerie unsere Hunde wegnehmen….
Ich habe das alles in meinen Essays, meinen wahrgenommenen „Augenblicken in der Natur“ zu Papier gebracht – und es mir damit von der Seele, auch dem Verstand geschrieben und mich somit oft von einer Last befreit.
R.West: Apropos Schreiben – Sie haben ja eine umfangreiche Büchersammlung – wozu zahlreiche Sachbücher zählen; Ihnen haben diese Bücher sehr geholfen, wie Sie sagen…?
In der Tat: In größter Verzweiflung erhielten wir, als Beispiel, das Buch von Josef Augustin „Hilfe-Überleben in der Krise; Titel aktuell Ab heute bestimme ich mein Leben“ – als Geschenk; ein authentisches Werk, das sehr wirklichkeitsnah beschreibt, wie man sich helfen kann, wenn man nicht mehr weiter weiß – ein realistisch-spiritueller Ratgeber - Danke!
Ebenso wichtig ist der Bestseller von Louise L. Hay „Gesundheit für Körper & Seele“, das Buch, um sich seines Wertes, seines Vermögens wieder bewusst zu werden, sich zu heilen – Danke!
Und in dieser Notlage, als wir in Gebeten leise und auch sehr laut um Hilfe baten, da erschienen wieder Menschen wie Dagmar oder Mechthild, medial Begabte, sie spüren für uns in die „höheren Sphären“ hinein. Ich habe alle diese Botschaften notiert- teilweise dienen sie mir bis heute als Grundlage für weitere Erkenntnisse, wie dieses Orakel (ich nenne sie Orakel - die wahre Botschaft erschließt sich einem meist nicht sofort, was auch richtig ist, denn die eigene Entwicklung findet nur aus einem selbst heraus statt..): „Zur Erfüllung geht der Weg nur durch dein Herz.“
Das ist wahr: Ein ganz wesentliches Gefühl brach sich – allmählich – Bahn, wurde „bewusst“: Die Eigenliebe – die Erkenntnis dessen, welch wunderbares Geschöpf Ich
bin – und damit einhergehend: Die Liebe – ohne Einschränkung, grenzenlos-
und frei!
R.West: Nun ist der Begriff „Liebe“ oft zu einer Floskel, ich will mal sagen, entartet…
R.Wendling: Ja, ich bin mir durchaus im Klaren darüber, das dieser oft „missbrauchte“ Begriff für manche eben nicht mehr als eine Floskel darstellt, wie es eben bei „Danke“ auch der Fall ist.

R.West: Das ist – wenn ich unsere Gespräche richtig interpretiere – auch ein Anstoß dafür gewesen, die „La Source – Naturacademie“ zu gründen, um mit diesen so einfach erscheinenden, doch gleichfalls elementaren Erkenntnissen den Menschen etwas zu vermitteln…
R.Wendling: So ist es: Allmählich, nach weiteren intensiven Erfahrungen, insbesondere denjenigen, die wir im Alltagsleben machten, nämlich der Situation, die viele „Zufall“ nennen, die in Wirklichkeit das Gesetz der Anziehung zeigt, fügte sich Steinchen an Steinchen, Idee an Idee, Erfahrung an Erfahrung und die daraus resultierende Essenz, das Wissen ist eine Wahrheit, die für viele Lebenssituationen Gültigkeit hat.
Nehmen wir als Beispiel auch gerne die „Quantenphysik“; diese wissenschaftliche Tatsache (sehr praktikabel dargestellt im Buch „Die Realitätenmacher“ von Morpheus), gezielt eingesetzt wie z.B. bei Matrix-Energetics, der 2-Punkt-Methode von Dr. Richard Bartlett, die wir ebenfalls erfolgreich anwenden; das ist ja durchaus traditionelles Wissen; alle großen Kulturen nutzen seit Jahrtausenden „Energiefelder“, Energien, die zum Segen aller in der Natur vorhanden sind; es gilt nur, aus der Energie die Materie zu erschaffen, das zu erschaffen, was ich will und somit die Energie für mich, doch auch zum Wohle der Gemeinschaft zu benutzen.
So formte sich dieses Bild, diese Absicht zur Gründung der Naturacademie. Ich darf dazu anmerken, dass unser ursprüngliches Konzept ebenfalls den starken Bezug zur Natur hatte, nur war es eben seinerzeit, unserem persönlichen Kenntnisstand entsprechend, eher ein Seminar- und Naturerlebnisprojekt; jetzt geht es um Bildung und Wissen im Sinne von Ganzheitlichkeit sowie der Nachhaltigkeit.
Doch es geht uns auch um ganz Einfaches; im Sinne von „Einfach-Gesundbleiben/werden“, wie die Natur ja ist: Um die bewusste Atmung, die Bewegung (und hier um An- und Entspannung respektive: Loslassen), folgend dem Rhythmus der Natur, ebenso die gleichfalls bewusste Ernährung im Sinne von „Eure Lebensmittel sollen Heilmittel und Eure Heilmittel sollen Lebensmittel sein“ (Paracelcus).

R.West: Zum Thema „Anziehung“ und Bewegung haben Sie noch eine Story parat…
R. Wendling: Die werde ich auch nicht vergessen! – Ich suchte ja „Arbeit“, wollte Geld verdienen, doch ich fand nichts. Ich bin auch ausgebildeter Walking-Trainer… Patrick wollte ebenso Geld verdienen, war jedoch etwas schwach auf den Beinen;
Kurz und gut – ich wurde Zeitungsjunge, wie ich es in einem Essay beschrieben habe. An einem kalten Morgen im Februar fuhren wir eine Stunde durch die Pampa des Massif-Central, er, ich und die 4 Hunde im kleinen Renault. Morgens um 7.00 ging’s los.
Wir näherten uns St.Affrique, einer Kleinstadt, die Sonne leuchtete wundervoll eine Anhöhe an, und ich sagte mir: „Oh schön, wenn, dann will ich dort die Prospekte austragen…“ – So kam es dann auch, uns wurde das Revier zugeteilt. Was habe ich gefroren – im Eisregen - und geschwitzt – in der dann südlichen Mittagssonne, mit teilweise 5 kg Prospectuse auf dem Rücken, denn das Revier war so groß (Frankreich ist ein Flächenland und die Briefkästen liegen kilometerweit auseinander) und ich hatte halt die Fußarbeit zu machen, bis zu 12 km am Tag und bei 3 Cent pro Briefkasten…; doch so fügte sich Arbeit zu Bewegung und ich bekam meinen Hügel!
Und Süßkirschen; ich war mitten in einem ehemaligen Obstanbaugebiet gelandet; ab Mai holte ich mir – sozusagen mit der freien Hand, die andere brauchte ich ja für die Prospektverteilung – die herrlichen Früchte am Wegesrand; auf diese Weise ergänzte ich meinen Vitamin- und Mineralienvorrat aufs Beste.
Solch eine Bewegung an frischer Luft befreit ja auch: Hier hat das „Verstandes-Ego“ dann einfach keine Chance mehr (ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gerne an Eckhart Tolles Buch „Jetzt- die Kraft der Gegenwart“) – sehr zu empfehlen; wir blättern immer wieder mal darin...
R.West: Also ging es ein wenig aufwärts…?
R.Wendling: lacht- ja die Berge hoch – und tatsächlich: War das ein Gefühl, wenigstens ein paar Euro in der Tasche zu haben und sich mal da ein Stück Käse, mal eine Flasche Wein zu leisten…- Und wir konnten wieder lachen, fingen wieder an zu träumen und die Trauer, das Trauma, allmählich loszulassen. Bettina hat dann ebenfalls eine „petite travail“ im Ort bekommen.
Wir haben nicht aufgegeben, obwohl wir manchmal nahe dran waren; doch „etwas“ hielt uns hin, zeigte uns, es geht weiter - hielt uns auch aufrecht.
Nun sind wir beide Menschen, die sich dem Leben und den Situationen stellen, wir sahen und sehen uns nie als Opfer sondern als Manager, als Leute, die nach vorn schauen, die Ideen, Visionen haben und aktiv sind.
Das vermitteln wir auch den Menschen: Bleibe Dir treu, geh Deinen Weg, schau, was Du wirklich willst, arbeite daran, wisse, das Es geschieht – und halte Dich gesund; Du bist immer für Dich verantwortlich – das kann Dir niemand abnehmen.

R.West: Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
R.Wendling: Merci bien.

Die La Source – Naturacademie bringt
die Menschen der Natur und somit sich selbst wieder näher.

Bettina Gebel & Ralf Wendling
4. Lieu dit Castagnes
F-81120 Mont Roc
Tel.: 0033-(0)752725229
Mail:ralf.wendling@gmx.de
www.ralfwendling.blogspot.com
www.pferdeverstand.blogspot.fr

Dienstag, 14. April 2015

Tage des Lichts X. Ein Reisebericht von Ralf Wendling Auf Entdeckungsreise im Süden Frankreichs

 
Blau-Grau. Schimmernd. Satt glänzend.
Eine Schicht Metamorphose. Verwandeltes Gestein, das mir jetzt beinahe die Schnürstiefel auszieht.
Ich suche Halt an einem Hang, links den Meißel, rechts den Hammer, in einer alten Mine, einem Bergwerk in Südfrankreich. März 2015. – Bleiern hängt der Himmel - regenschwanger über uns. Stürmisch-kalt pfeift es vom Atlantik. Mein Begleiter, ein österreichischer Strahler, Roman, nimmt gerade die letzten 3 Höhenmeter voller schmierigen- und doch so wertig-glänzenden Schlamms.
Dann stehen wir, werkeln wir, dicht an dicht, am Gestein, dringen in den Berg ein, kein Zentimeter zuviel an Bewegungsfreiheit; vorsichtig lösen wir schwere Blöcke aus der Wand, in der es verlockend glitzert. 

Fluorite. – 
Deshalb sind wir hier – in der längst, seit fast 60 Jahren aufgelassenen Franciman-Mine im Dept. Tarn – früher weltbekanntes Eldorado für intensiv-leuchtend-blaue, türkisfarbene, phantastische Fluoritkristalle bis Dezimeter-Größe.
Unsere Stimmung ist gut, fast heiter. Was bleibt einem auch anderes übrig, als scherzhaft-freundliches Miteinander, bei dem selbstgewählten Schicksal – dem Mineraliensuchen bei diesem Sauwetter.





Die Pontonbrücke über das – normalerweise – sanft dahinplätschernde Flüsschen war überschwemmt. Gurgelnd strömt es, 10 cm Land-unter. Was hilft´s – wir wollen rüber – ein steiler, knackiger Anmarschweg durch Urwald, Lianen, umgestürzte Bäume, meterlange Brombeerranken, die einen von den Beinen holen- und Stechpalmen, schmerzhafte Natur… .
Keine flachen Steine da…“- für den Bau eines Stegs über die Brücke! – Bon.
Starke Äste, kleine Baumstämme, leicht verrottet am Bachufer, tun´s auch. Der Steg ist fertig – wir balancieren hinüber.
Das wär´ was für Cäsar gewesen, meinen Minenhund – Action pur. Doch in Anbetracht eines fabrikneuen Peugeot, mit schwarzer Innenausstattung… .

Die Hände halten den Hammer eher krampfhaft – alles ist naß – schlammig – glatt; feinste Steinchen – verwitterte Fluorite – schneiden in die Haut, Blut mischt sich unter das Gesteins-Silber, eigentlich eine optisch ansprechende „Paragnese…“.
Da- erfreutes Jauchzen meines Begleiters. Ja – da sind sie, eine Gruppe würfeliger, wohl hellblauer Kristalle lacht uns an. „Du stemmst – ich halte den Brocken…? – o.k. Gemacht.
Strahlerglück! Und auch mehr. In Ruhe, ohne Hast und Gier, vor allem auch mit dem Respekt vor der Natur und den – seien sie auch noch so unscheinbar – Bewohnern der winzigen Klüfte, die sich nun, nachdem wir mit bloßen Händen weitergraben, auftun, das bringt oft wunderbare Ergebnisse. Seltsam, so ohne Druck, ja – gelassen-heiter, da gelingt es am besten.
Und so geht es weiter. Kristalle von hell- bis leuchtblau, bis 2 cm Kantenlänge mit herrlichen Formen (ich nenne sie „Pueblos“) wandern auf eine kleine Moosinsel, die Roman sich als Halte- und Sammelpunkt auserkoren hat. Mittlerweile bin ich bis fast zu den Oberschenkeln in silbrigen Überzug gehüllt – faszinierend, welche Geschenke Mutter Erde an diesem Fleck für uns bereit hält… .

Mit Strahlstock, Spitzhacke erweitern wir den Raum, schwere Felsbrocken wuchten wir beiseite, gerade eben über die Füße – sie rollen 15-20 m hinab. Jetzt auch eine „Matrix-Stufe“, gewachsene Fluorite auf Muttergestein.
Den Abdrücken, ja Schablonen folgen, das habe ich mir angewöhnt. Ein rechteckig-stabiles Gebilde, wie eine Gussform deutet auf Kristalle hin – so sie nicht bereits wieder umgewandelt – zu Erde wurden.
Die Mutter (ich nenne diese „Gussformen“ der Natur die Mutter, weil sich die Kristalle ja sehr wahrscheinlich über Millionen von Jahren geschützt dort gebildet haben, heranwuchsen durch die Kräfte, Energien, die Flüssigkeiten und den freien Raum;
die Mutter weist uns auch heute wieder den Weg.
So wie Mutter Erde allen Lebewesen den Raum gibt – ja, durchaus den Lebensweg leise-zurückhaltend vorgibt – man braucht nur auf die Zeichen während der Lebensreise zu achten.
Es ist wie hier – in der Mine: Mit wachen Sinnen - Roman verlässt sich gern auf seinen Geruchssinn - dem Fühlen, dem Tasten, Sehen, ja, dem Hören… - erschließen sich einem die Schönheiten der Natur erst richtig.
Und so ist die „Handarbeit“ auch das wahre Medium, damit die Schätze gut erhalten, bewahrt werden und die anderen Bewohner des Lebensraumes eben in ihrem Refugium weiter existieren können.
Dann heißen sie uns auch das nächste Mal willkommen.

Der nächste Tag…
Das Wetter bleibt, wir suchen einen Aufschluß im Tal des Oulas, bei Paulinet, einige km weiter, auf; der Schlamm ist dieses Mal chamois-rot-gefärbt; so bunt sind auch die Fluorite, eher angeätzt, doch von hier kommen die herrlichen bi- und tricolor- Kristalle, ebenso lässt sich hier Quarz in XX, glasklar in Klüften finden. Zufrieden, und – vor allem glücklich, weil das Auto nur 20 m entfernt parkt, packen wir unsere Schätze ein und verabschieden uns – dankbar – von diesem Fleckchen, rutschen – fröhlich-durchnäßt den Hang hinunter – in den Abend mit seinem – obligatoire – Rotwein, dem Baguette, dem Käse – oder auch dem Diner, im Restaurant von kundiger Hand gezaubert - hinein.
More to come!



Photos, Eindrücke und Funde by Roman Höbinger & Ralf Wendling



P.S. Und kaum sind die Schuhe getrocknet, kommt auch die Sonne heraus und strahlt und strahlt…- während ich diese Zeilen schreibe – bereits seit gut 10 Tagen; der Frühling ist da…