Samstag, 23. April 2011

Les Juliannes im Frühling

Ich sitze hier im Innenhof unseres herrlichen Hauses. Der Atlantik-wind stürmt. Seit gut einem Monat  ist hier Frühling. Es hat seit Wochen nicht mehr geregnet, doch die fruchtbaren, tiefgründigen Böden haben eine solche Menge Wasser gespeichert, das die Vegetation in noch nicht erlebter Weise ergrünt ist. Das südlich-milde Kima entschädigt uns für den (gefühlt) langen Winter. Vor einigen Tagen sah ich die ersten kleinen, eher winzigen Feigen an unseren beiden Bäumen. Nun kommen die Erdbeeren. Ich habe Kulturerdbeeren in die Nachbarschaft von Walderdbeeren an einen Waldsaum gepflanzt. In der Nähe ist wilder Knoblauch und die Knoblauchsrauke. Darüber wachen Kirsch- und Eichenbäume. 
Die Ponys haben uns einen Teil der Mäharbeiten (vielleicht sogar "ALLES")
abgenommen; adieu John Deere...
Stück für Stück schicken wir Sie ums Haus. Die Äpfel sammeln wir ein. Wir brauchen keine Überdüngung. Die Natur macht das hier von alleine.
Ich nehme die Pferdeäpfel für die Tomaten und Kürbisse. Nun haben wir einige Tomaten aus Samen, die ich von einer älteren Bäuerin erhielt, gezogen. Auch Chilis. Weitere Tomatenpflanzen kaufen wir auf dem Markt zu, als "Mückenschutz" und natürlich für den Geschmack. Wenn das so weitergeht mit der Sonne, reifen die schon im Mai heran. 
Da das ehemalige Haus des Vermieters der Renovierung harrt, nutz ich die inneren Fensterbänke, die, da die natürliche Mauerstärke 1 m beträgt, sehr groß sind, zur Anzucht. Drei Apfelbäumchen mit Kernen vom keltischen Donnersberg in der Pfalz, recken sich in südlicher Erde der Sonne entgegen. Haben erst vor einigen Wochen das Licht der Welt erblickt. Freude. Mal sehen, welche Äpfel sie uns schenken.
Nun sähe ich "überall" Wildblumensamen aus, damit wir im Sommer noch zusätzlich zur erwarteten Blütenpracht weitere blühende Inseln haben.
Mal schauen, ob ich noch eine Kiwi anpflanze. Einen Olivenbaum habe ich in Aussicht, alte Sorte, lebt zur Zeit bei einem auf alte Sorten spezialisierten Gärtner im Sidobre, einem urwüchsigen , auf einem Granitsockel gewachsenen Mittelgebirge in der Nachbarschaft.
Der Olivenbaum ist so ein Sehnsuchtspunkt von mir, mit ihm verbinde ich mediterranes Gefühl und Leben. Er steht auch für hohes Alter, Reinheit und, klar: köstliches aus der Küche nicht wegzudenkendes Öl.
Die ersten von mir gesetzten Kartoffeln recken ihre "Triebspitzen" aus der Erde - klasse. Die Zwiebeln entwickeln sich prächtig, den Schalotten nach zu urteilen und unser Kraftspender des zeitigen Frühjahres, eigentlich besser: Des ganzen Jahres. die Vogelmiere, die uns köstliche Salate ermöglicht, hat ausgesamt und schon sprießen die jungen Pflänzchen...
So gedeiht eins neben dem anderen und mittendrin.
 Friedlich und fördernd. Ich denke voller Graußen an die rheinhessische Zeit, wo jedes Kräutlein weggespritzt wurde von den Landwirten, statt es zu akzeptieren und zu nutzen.
Nun, unsere Pferde kennen kein "Unkraut". Sie wissen, was sie fressen und was besser nicht.  Interessant, zu beobachten, wie einer der älteren Semester, Valleé, den wir hier übernommen haben, seinen Durchfall kuriert. Er frißt verstärkt Eichenblätter. Wir beobachten das...




Gestern ist ein Paket angekommen. Ein interessanter "Kontakt" aus Deutschland. Hanf. Tolle Produkte. Tee, Samen, Öl, PFerdefutter-Pellets. Und alle werden probieren - Alles!?

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