Ralf
Wendling
Essay
Augenblicke
in der Natur
Die
Botschaft des Kelches – aus dem Katharerland
1244. Katharerland, Montségur,
Südfrankreich.
Die – immer noch unbezwungene –
Feste, als letzte Bastion derjenigen beschrieben, die die „reine
Lehre“ in und mit der Natur suchten, die, vielleicht als letzte
größere Gruppe, Abkömmlinge
der Kelten und deren tiefverwurzelten Naturverbundenheit sowie der
Kraft und des Intuitiven, die sie daraus schöpften, waren, ist der
Schauplatz eines dramatischen Aktes; des Showdowns zwischen den (oft
gezwungenen) Anhängern des Kreuzes und denen, welche die
ursprüngliche (auch urchristliche) Einfachheit des Glaubens mit der
Taufe des Lichtes zelebrierten.
Einigen der „Guten Leute“ gelang
es, sich und „Wertvolles“ zu retten; sie wurden an Seilen nachts
in einer halsbrecherischen Aktion von dem steilen Kegel
hinabgelassen. Und so führt die Spur derer, die entkommen waren ins
– Nichts.
Vieles ist mit der Inquisition
verbrannt, vernichtet, zugeschüttet worden, Menschen, Wissen,
Schätze… .
Der Mythos des Gral-Schatzes nahm hier
seinen eigentlichen Anfang.
Was wusste der Landpfarrer Bérenger
Saunière wirklich, der in Rennes-Le-Chateau, unweit der Ruine der
Montsegur, Ende des 19:Jahrhunderts, seinen Dienst versah, und,
bereits nach kurzer Zeit, ein immenses Vermögen von mehreren
Millionen Francs anhäufte, ausgedehnte Reisen unternahm,
aufschlussreiche Entdeckungen in der Umgebung gemacht hatte… -
Entdeckungen, die später wohl an einem „sicheren Ort“, oder noch
besser, für immer vor
den Menschen verborgen werden sollten?! Immerhin war
Rennes-Le-Chateau Jahrhunderte vorher mit dem Namen „Rhedae“ ein
Zentrum des Keltenreiches, später der Westgoten in einer Region, die
reich an Bodenschätzen, Heilquellen und – mit Sicherheit –
energetischer Kraftquellen war und ist.
Waren es also rein irdische
Kostbarkeiten? Gold, Edelsteine…? Oder doch eher die Offenbarung
von Wahrheit, streng
gehüteten – und bis dato verborgenem – uralten Erkenntnissen,
festgehalten in Schriftstücken, gar dauerhaften, die Zeiten
überdauernden Schriftrollen, vielleicht in Goldblech oder Kupfer
getriebene Zeichen, Botschaften, die eine Wahrheit preisgeben würden,
die die Grundfesten der mit dem „alleinigen Vermarktungsrecht der
christlichen Lehre“ selbst autorisierten Kirche erschüttern, ja
vernichten musste?
Der Gral, der Kelch als
offensichtliches Zeichen von Wissen, Macht, Reichtum… .- Materie.
Und so folgten Wolfram von Eschenbach,
Richard Wagner und viele andere mehr dem Gralsmythos, erlagen der
Verzückung, der Illusion, bestärkt von der Kirche, den heiligen
Kelch als irdisches Gefäß, ausgestattet mit der göttlichen Kraft
Jesu zu sehen, einen Schatz zu heben, der zwar Sehnsüchte weckte,
doch niemals wirkliche Befriedigung, Sättigung, Erfüllung bieten
konnte.
Dabei liegt, auch wenn wir uns den
Wortursprung anschauen, die eigentliche Bedeutung des Grals, des
heiligen Kelches – oder, dem Synonym keltischen Sprachgebrauches
folgend, der Quelle,
nicht in irgendwelchen Phantasiegebilden, basierend auf der
Machtbesessenheit und dem Märchen der Sühne/Sünde der christlichen
Ablasshandelsgesellschaft, sondern einzig und allein in uns selbst.
Mit dem Beginn des
Wassermann-Zeitalters ist auch die Zeit der Klärung , die Zeit , die
Wurzeln zu finden, gekommen – und, basierend auf authentischem
Wissen,
sich dem Vermächtnis derer, die sich einer Welt ohne
Machtmanipulation sowie ohne Fremdeinwirkung von Strukturen, deren
„Stärke“ ausschließlich auf Unterdrückung, Unterwerfung und
Entwurzelung beruhen, bewusst
waren (und wieder sind!),
wieder anzunähern.
„Die Urkraft, die ALLES
erschafft, befindet sich in MIR!“
Das ist die Quelle, der eigentliche
Schatz, der Reichtum, den jede(r) von uns besitzt.
Dort wo Männliches und Weibliches
sich in Liebe vereinigen, im 2. Chakra, entsteht Bewusstheit. Der
Kelch ist das Symbol für diese Stätte der (Wieder)-Geburt, für das
Wachstum, die Kraft, die ich besitze, meine Talente, mein Können,
mein Vermögen, alles wachsen zu lassen – und all das auch für die
Gemeinschaft einzusetzen.
Diese ewige „Quelle der Kraft“,
der Schoß, der ewig gebiert, der Teil des natürlichen Kreislaufes
von „Stirb und Werde“ ist, schenkt uns jeden Augenblick die
Möglichkeit, unbeeinflusst von äußeren Gegebenheiten, unser
eigener Schöpfer zu sein, die – oder derjenige, die überall und
immer in der Lage sind, zu erschaffen – das Leben zu meistern.
Und für diese göttliche Gabe, diese
Meisterschaft braucht es und brauchte es niemals irgendeinen
„Stellvertreter“, einen Zwischenhändler. Das wussten die Kelten.
Das hatten die Katharer verinnerlicht.
Auch wir wissen es – wieder.
In diesem Sinne handeln wir.
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