Ralf Wendling
Essay
Augenblicke in der Natur
Frühlingserwachen
Midi-Pyreneés. Eine Region im
Frühling. Katharerland. Monts-de-Lacaune.
Ein Flüsschen schlängelt sich durch
die Tälchen, die, zusammen mit den Hügeln eine immergrüne
Gemeinschaft natürlicher Feng-Shui-Familien bilden.
37° C - Sonne. 11.00 Uhr. Heute ist
Samstag.
Nicht das es sooo wichtig wäre. Ein
Tag, der die Sonnenstrahlen genauso empfängt, wie andere vor und
weitere nach ihm. Doch heute verneige ich mich vor dem Leuchten. Es
ist anders. Besonders. Die Gegend in ein Licht des Erwachens, der
Lebensfreude getaucht. Unaufdringlich. Durchwärmend.
Energetisierend. Voll Kraft und Enthusiasmus. Duftend.
Während alle noch suchen, habe ich es
gefunden. Reine Lehre der Aufnahme. Annahme. Akzeptanz. Meine
Gedanken singen. Die Emotionen tanzen. Bienen und Hummeln tanzen mit.
Der Reigen der Fröhlichkeit.
Rundherum zwischen blühendem
Löwenzahn, Gänseblümchen, Traubenhyazinthe, Hibiscus, Veilchen und
Weißdorn, haben die Vögel ins Konzert der erwachenden Natur
eingestimmt. Leicht und lustvoll. Vielstimmig und klar. Jubilierend
und flatternd. Ich denke ein paar Tage zurück. Pause beim Wandern.
Hell und licht.
Ruhen und zulassen.
Ein prächtiges Tagpfauenauge lässt
sich auf meinem
3. Auge nieder. Verweilt kurz. Ein herrlicher Gruß der Natur.
Momentaufnahme vertrauensvollen Seins. Elektrisierendes Glücksgefühl
harmonischer Schwingung. Lichtblick in der zehrenden Zeit der
Veränderung.
So wird ein bunter Papillon zum
Sendboten der kosmischen Sphären. Ich genieße dankbar die
Einzigartigkeit meines Seins in diesem Augenblick.
So erwarte ich auch den nächsten Tag.